Environment mit Video
Hennicker-Schmidt
Version I. Nürnberg, 2014
Das Projekt Die Kleine Freiheit wurde von uns in einem leerstehenden Wohnblock an der Stadtgrenze Nürnbergs entwickelt und ausgestellt.
Ein möbliertes Zimmer und sein Inventar bilden das Ausgangsmaterial unserer Auseinandersetzung mit dem vorgefundenen Ort. Die folgenden Tage verbringen wir innerhalb des Zimmers. Alltägliche Bedürfnisse, wie trinken, essen, schlafen, Hygiene und körperliche Betätigung, mischen sich hier mit der Künstlichkeit der Situation: Das neuartige Erlebnis, sich das private Umfeld einer fremden Person aneignen zu müssen; die fremden Dinge zu eigenen machen, die dann einen individuellen und intimen Umgang mit ihnen erst ermöglichen. Alltägliche Handlungen gewöhnen sich an den neuen Ort und werden von ihm gespeist.
In diesem Prozess wird das Zimmer zur Vorlage einer Computeranimation und zum Set eines Films, der sich um den Raum selbst dreht. Dabei entsteht ein dialogisches Verhältnis zwischen uns, den Dingen und dem Raum. Szenen von Handlungen im und am Raum und mit den Dingen des Raums, werden zu einem Film gefasst und vor Ort gezeigt.
Version II. München, 2015
Für eine weitere Ausstellung in München, entkernten wir die nürnberger Wohnung. Soweit möglich werden alle Elemente (Teppichboden, Tapeten, Deckenpanele, Vorhänge, Tisch, Sofa, usw.) abgebaut und gesichert.
Wir fassen die Videos, sowie Obeflächenmaterialien der Wände, der Decke und des Bodens und Gegenstände des Zimmers zu einer Installation, die in einem verdunkelten Ausstellungsraum gezeigt wird. Vormals flächige Elemente werden zu Körpern und definieren den Raum neu, um die atmosphärische Essenz der ursprünglichen Wohnung in den White Cube zu übertragen.
Beim Eintritt in die Ausstellung trifft der Besucher zunächst auf eine geweißelte Wand, die er zu beiden Seiten passieren kann. Erst dann wird die Installation sichtbar. Die Rückseite der Wand ist mit Bahnen der Originaltapeten des Zimmers verkleidet. In sie eingelassen ist ein Bildschirm, der die 3D-Animationen zeigt. Der Teppich des Zimmers ist auf eine Bodenplatte montiert. Darauf stehen der Tisch und das Sofa. Auf dem Tisch befindet sich der andere Bildschirm, der den in Nürnberg entstandenen Film zeigt.
Ein Quader aus Panelen der original Deckenverkleidung hängt darüber. Die Installation ist vom Besucher frei zu betreten, die Möbel können benutzt werden.
environment with video
Hennicker-Schmidt
Nuremberg 2014
The Project Die Kleine Freiheit was developed and exhibited in an abandoned apartment-building on the outskirts of Nuremberg, Germany. An abandoned but furnished room serves as the starting point. We spend a number of days inside this room, combining every day needs such as drin- king, eating, sleeping, hygiene and physical activity with the artificiality of the situation: The novel experience of appropriating a stranger‘s private space and things, in order to make possible an individual and intimate handling.
Every day actions get used to the new space and are influenced by it. Habits get used to the new place and on the contrary the place itself becomes a source for new actions. Based on these procedures, the room becomes the set for a film, concerned with the actual room, and acts as the model for a 3d-animation. We enter a dialogical relationship with the space and the objects inside it. Scenes depicting actions in the space and interactions with the objects are brought together in a film, shown on site as part of the exhibition.
Munich 2015
For another exhibition the room was transported to Munich, Germany, including the furniture, carpet, ceiling panels, curtains and wallpapers. The work was rethought as an installation, using significant items, with the aforementioned films displayed on monitors. Visitors could move around freely.
Environment mit Video
Hennicker-Schmidt
Version I. Nürnberg, 2014
Das Projekt Die Kleine Freiheit wurde von uns in einem leerstehenden Wohnblock an der Stadtgrenze Nürnbergs entwickelt und ausgestellt.
Ein möbliertes Zimmer und sein Inventar bilden das Ausgangsmaterial unserer Auseinandersetzung mit dem vorgefundenen Ort. Die folgenden Tage verbringen wir innerhalb des Zimmers. Alltägliche Bedürfnisse, wie trinken, essen, schlafen, Hygiene und körperliche Betätigung, mischen sich hier mit der Künstlichkeit der Situation: Das neuartige Erlebnis, sich das private Umfeld einer fremden Person aneignen zu müssen; die fremden Dinge zu eigenen machen, die dann einen individuellen und intimen Umgang mit ihnen erst ermöglichen. Alltägliche Handlungen gewöhnen sich an den neuen Ort und werden von ihm gespeist.
In diesem Prozess wird das Zimmer zur Vorlage einer Computeranimation und zum Set eines Films, der sich um den Raum selbst dreht. Dabei entsteht ein dialogisches Verhältnis zwischen uns, den Dingen und dem Raum. Szenen von Handlungen im und am Raum und mit den Dingen des Raums, werden zu einem Film gefasst und vor Ort gezeigt.
Version II. München, 2015
Für eine weitere Ausstellung in München, entkernten wir die nürnberger Wohnung. Soweit möglich werden alle Elemente (Teppichboden, Tapeten, Deckenpanele, Vorhänge, Tisch, Sofa, usw.) abgebaut und gesichert.
Wir fassen die Videos, sowie Obeflächenmaterialien der Wände, der Decke und des Bodens und Gegenstände des Zimmers zu einer Installation, die in einem verdunkelten Ausstellungsraum gezeigt wird. Vormals flächige Elemente werden zu Körpern und definieren den Raum neu, um die atmosphärische Essenz der ursprünglichen Wohnung in den White Cube zu übertragen.
Beim Eintritt in die Ausstellung trifft der Besucher zunächst auf eine geweißelte Wand, die er zu beiden Seiten passieren kann. Erst dann wird die Installation sichtbar. Die Rückseite der Wand ist mit Bahnen der Originaltapeten des Zimmers verkleidet. In sie eingelassen ist ein Bildschirm, der die 3D-Animationen zeigt. Der Teppich des Zimmers ist auf eine Bodenplatte montiert. Darauf stehen der Tisch und das Sofa. Auf dem Tisch befindet sich der andere Bildschirm, der den in Nürnberg entstandenen Film zeigt.
Ein Quader aus Panelen der original Deckenverkleidung hängt darüber. Die Installation ist vom Besucher frei zu betreten, die Möbel können benutzt werden.
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Hennicker-Schmidt
Nuremberg 2014
The Project Die Kleine Freiheit was developed and exhibited in an abandoned apartment-building on the outskirts of Nuremberg, Germany. An abandoned but furnished room serves as the starting point. We spend a number of days inside this room, combining every day needs such as drin- king, eating, sleeping, hygiene and physical activity with the artificiality of the situation: The novel experience of appropriating a stranger‘s private space and things, in order to make possible an individual and intimate handling.
Every day actions get used to the new space and are influenced by it. Habits get used to the new place and on the contrary the place itself becomes a source for new actions. Based on these procedures, the room becomes the set for a film, concerned with the actual room, and acts as the model for a 3d-animation. We enter a dialogical relationship with the space and the objects inside it. Scenes depicting actions in the space and interactions with the objects are brought together in a film, shown on site as part of the exhibition.
Munich 2015
For another exhibition the room was transported to Munich, Germany, including the furniture, carpet, ceiling panels, curtains and wallpapers. The work was rethought as an installation, using significant items, with the aforementioned films displayed on monitors. Visitors could move around freely.